Interview mit der Immobilien Zeitung „Die Umnutzung von Büros bleibt Wunschdenken“.

München 31. Mai 2024. Interview mit Alexander Heintze und Stefan Schillinger

Potenzial und Herausforderungen bei der Umnutzung von Büros zu Wohnungen in München

In München fehlen Wohnungen, während viele Bürogebäude im Umland leer stehen. JLL sieht Potenzial für 3.000 neue Wohnungen durch Umnutzungen, doch Stefan Schillinger, Geschäftsführer von ACCUMULATA, erkennt zahlreiche Hürden.

Herausforderungen der Umnutzung

• Strenges Bauplanungsrecht: Strikte Trennung zwischen Gewerbe- und Wohnnutzung sowie hohe Standards erhöhen die Kosten.
• Hohe Kosten: Umnutzung ist fast so teuer wie Neubau.
• Kommunale Widerstände: Umlandgemeinden bevorzugen Gewerbesteuereinnahmen und scheuen die Kosten für soziale Infrastruktur.
• Planungsrechtsrisiko: Investoren vermeiden das Risiko nicht genehmigter Umnutzungen, da Verkäufer oft nicht bereit sind, dieses Risiko zu übernehmen.

Lösungsansätze und Realisierbarkeit

Schillinger sieht die Umnutzung eher in großen Städten als machbar. Mischnutzungen und Hybridetagen könnten Lösungen bieten, erfordern jedoch planerische Kompromisse und Effizienzverluste.

Blick in die Zukunft

Viele leerstehende Bürogebäude im Umland haben derzeit keine klare Nutzungsperspektive. Alternativen wie Light Industrial, Labore oder Produktionsstandorte könnten potenzielle Nachnutzungen sein. Umnutzung wird daher nur begrenzt realisierbar sein.

Fazit

Die Umnutzung von Bürogebäuden zu Wohnungen bietet theoretisch Potenzial, stößt jedoch auf zahlreiche regulatorische, wirtschaftliche und planerische Hürden. Flexible Nutzungsansätze und eine langfristige Perspektive könnten zukünftig Wege eröffnen, dieses Potenzial besser zu nutzen.